Melanie Brosig & Holger Brosig von VeggiePur

VeggiePur will in jeden deutschen Haushalt

VeggiePur ist ein Mix aus küchenfertig geschnittenen Gemüse- und Kräuterstückchen. Die Vision der Gründer ist, dass VeggiePur zum täglichen Kochen gehört und neben Salz und Pfeffer einen festen Platz in den deutschen Haushalten hat.

 

Frau Brosig, stellen Sie doch bitte Ihr grünes Startup „veggiepur“ einmal vor.

VeggiePur ist ein Mix aus küchenfertig geschnittenen Gemüse- und Kräuterstückchen. In eine Dose VeggiePur packen wir über 1,7 Kilo Bio-Frischgemüse, das man so immer parat hat. Mit VeggiePur bekommt man so ganz einfach eine zusätzliche Portion Gemüse in jedes Gericht, egal ob man Veganer, Vegetarier oder Allesesser ist. VeggiePur enthält keine billigen oder ungesunden Füll- und Zusatzstoffe wie Geschmacksverstärker oder Salz. Stattdessen intensivieren unsere Mischungen die Geschmack aller Gerichte auf 100 Prozent natürliche Art.

Welches „grüne“ Problem lösen Sie und welche Vision steckt hinter Ihrem Konzept?

Ein Freund brachte uns darauf, dass „Bio“ nicht automatisch „rein“ bzw. „gesund“ bedeutet. So stecken auch in Bio-Gemüsebrühen viele Füll- und Zusatzstoffe wie Glutamat, Hefeextrakt, Salz, Zucker, Maltodextrin usw. Wir wollten aber ein reines Produkt aus 100 Prozent Gemüse und Kräutern liefern, das komplett ohne Geschmacksverstärker und sonstiges auskommt. VeggiePur liefert nun nicht nur Gemüsegeschmack, sondern eben tatsächlich Gemüsestücke. Unsere Vision ist, dass VeggiePur zum täglichen Kochen gehört und neben Salz und Pfeffer einen festen Platz in den deutschen Haushalten hat.

Wie geht es Ihrer Branche aktuell?

Der Umsatz an Bio-Produkten in Deutschland steigt stetig, von 2014 auf 2015 um 11 Prozent. Die Verbraucher sind inzwischen für das Thema sensibilisiert, was man unter anderem am steigenden Bio-Sortiment im Lebensmitteleinzelhandel sieht.

Wie sieht Ihr Geschäftsmodell aus?

Ursprünglich sind wir mit einem Onlineshop und einer einzigen Geschmacksrichtung gestartet. Im nächsten Schritt sind wir den Weg in den stationären Naturkost- und Reformhandel gegangen und haben unser Sortiment auf drei Mischungen erweitert. Inzwischen sind wir mit unserem Produkt auch im Lebensmitteleinzelhandel gut aufgestellt und arbeiten schon an den nächsten Produktentwicklungen.

Was waren und was sind die größten Herausforderungen für Ihre Unternehmung auf dem bisherigen Weg?

Zunächst mussten wir einen Hersteller mit langjähriger Erfahrung finden, der uns die Qualität liefern konnte, die wir suchten. Inzwischen liegt die Herausforderung darin, den Großteil unserer Rohstoffe aus regional bayerischem bzw. zumindest deutschem Anbau zu beziehen. Hier stoßen wir zunehmend an unsere Grenzen. Der Bio-Anteil an der gesamten landwirtschaftlichen Fläche in der Bundesrepublik lag 2015 bei 6,4 Prozent. Damit liegt Deutschland immerhin über dem EU-Durchschnitt. Dennoch kommt der Bio-Anbau in Deutschland der Nachfrage der Verbraucher nicht hinterher.

Wie ist Ihr Gründerteam aufgestellt? Welche fachlichen und sozialen Kompetenzen waren für den bisherigen Erfolg ausschlaggebend?

Holger: Ich bin Betriebswirt und habe nach meinem Studium als Unternehmensberater gearbeitet, was uns natürlich jetzt zugute kommt. Außerdem denke ich, dass ich ein guter Netzwerker bin. Diese Fähigkeit ist gerade für ein Startup sehr hilfreich.

Melanie: Meine Erfahrungen in der Pressearbeit kann ich für das eigene Unternehmen natürlich gut brauchen. Außerdem bin ich meist dann zur Stelle, wenn Diplomatie gefragt ist. Was Holger und ich gemeinsam haben: Wir wollen beide selbst gestalten und etwas bewegen. Das war die Triebfeder, ein eigenes Unternehmen zu gründen und dabei zu bleiben. Dazu braucht es gerade anfangs einen langen Atem, Hartnäckigkeit und Durchhaltevermögen.

Suchen Sie aktuell Mitarbeiter und wenn ja, welche Qualitäten sollten diese mitbringen?

Ja wir werden tatsächlich unser Team erweitern müssen. Uns ist wichtig, dass unsere Mitarbeiter zu uns passen, über den eigenen Tellerrand blicken und querdenken können. Das ist meist wichtiger als ein schnurgerader Lebenslauf. Dadurch, dass wir gerade in der Aufbauphase sind, können sich die Mitarbeiter in vielen Bereichen ausprobieren und auch in neue Tätigkeiten hineinschnuppern. Aktuell wollen wir vor allen Dingen den Vertrieb und das Marketing ausbauen.

Wo soll die Reise für Ihr Startup in den nächsten 3 Jahren hingehen?

Die Aufmerksamkeit, die wir durch die Fernsehsendung „Die Höhle der Löwen“ gewonnen haben, ermöglicht es uns natürlich, deutlich schneller zu wachsen als geplant. In den nächsten drei Jahren wird es darum gehen, VeggiePur nachhaltig als Marke zu festigen, die Sichtbarkeit noch zu steigern und uns einen stabilen Marktanteil zu sichern. Ein spannender Bereich ist auch die Positionierung im Lebensmitteleinzelhandel. Wir haben mit VeggiePur eine neue Produktkategorie erfunden. Das stellt den Einzelhandel vor das Problem, wo er ein so neues Produkt im Regal einordnen soll. Wenn wir in drei Jahren deutschlandweit in den Bio- und Supermärkten an der Gemüsetheke zu finden sind, haben wir alles richtig gemacht.

Zum Abschluss: Welchen Tipp möchten Sie zukünftigen Gründern mit auf den Weg geben?

Ein Tipp eines erfolgreichen Unternehmers, den wir für uns adaptiert haben und gerne weitergeben: Sich nicht zu sehr beeinflussen zu lassen. Was nicht bedeutet, auf qualifizierten Rat zu verzichten. Aber in letzter Instanz weiß man als Gründer meist selbst am besten, was der richtige Weg für das Unternehmen und Produkt ist. Auf dieses Gespür sollte man immer vertrauen. Trotzdem aber geht nichts über ein gutes Netzwerk. Das ist der effektivste und günstigste Weg für ein Startup, an Knowhow zu kommen. Gerade die junge Gründergeneration ist meist sehr offen und steht für ein transparentes Unternehmertum. Inzwischen bieten einige Unternehmen bereits kostenlose Gründersprechstunden an, um ihre Erfahrungen an Startups weiterzugeben. Das finden wir super und werden das hoffentlich in ein paar Jahren ebenfalls machen können.

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